Der innere Kritiker

Was sollen die anderen denken?“, „Warum schaffst du das denn nicht?“, „So wirst du es nie schaffen!

Das ist die Stimme des inneren Kritikers, dem wir uns manchmal hilflos ausgeliefert fühlen. Unser schlimmster Feind sind wir also selbst. Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass wir selbst auch etwas dagegen tun können.

Zunächst machen wir uns doch auf den Weg, diesen zu entlarven, und die Botschaften und Sätze wahrzunehmen. Eine Möglichkeit besteht darin, mit dieser Stimme in einen Dialog zu treten. Wir können uns fragen: Ist das wirklich wahr, was diese Botschaften (aus dem Unterbewusstsein) uns ständig einfiltrieren will? Das sollten wir schnellstmöglich hinterfragen und versuchen zu verstehen, wo diese herkommt oder was der innere Kritiker uns denn vielleicht wirklich sagen möchte. Oft sind das verinnerlichte Glaubensmuster und Sätze aus unserer Vergangenheit. Unsere Eltern wollten uns möglicherweise vor etwas schützen, indem Sie uns ständig kritisierten und uns beibrachten, bescheiden zu sein, uns anzupassen, bloß nicht zu sehr aufzufallen etc. So fürchten wir später die Kritik von anderen. Wir glauben , dass der schlimmste Kritiker uns in unserem Chef oder Partner begegnet, wir entwickeln eine Angst vor Ablehnung, aber in Wahrheit lebt der  innere Kritiker oder innere Zensor mitten in unserem Kopf.  Der innere Kritiker ist der kleine Mann in unserem Ohr, der uns kontinuierlich an unsere Fehler und Schwächen erinnert, bis wir uns selbst blockieren und nichts mehr geht. Wir fühlen uns unfähig, klein, werden mutlos, uns fehlt die Kraft, Dinge umzusetzen. Schwierig wird es dann noch, wenn wir uns selbst nicht nur abwerten, sondern im ständigen Vergleichen mit anderen, immer den kürzeren ziehen. Allerdings hat das nur die fatale Folge, dass wir uns damit erst recht Schaden zufügen. Was also tun, wenn wir vor lauter Selbstkritik nicht mehr dazu kommen, unsere Kreativität zu leben? Der innere Kritiker ist dabei aber „nur“ ein Teil von uns, den wir selbst erschaffen haben, weil wir die Sichtweise unserer Erziehungspersonen übernommen haben. In dem Falle hilft es, uns schlicht und einfach klarzumachen, dass wir nicht mehr an diese Botschaften glauben müssen und daran gebunden sind. Wir können ihm seine Gestalt wie seine Macht auch wieder nehmen, ihn Ignorieren oder in Kontakt treten, um ihm zu sagen, dass wir ihn jetzt nicht mehr brauchen. Und: Sei ruhig liebevoll zu Deinem inneren Kritiker. Verwandel Deinen inneren Kritiker in einen inneren Freund mit dem Du in Dialog treten kannst und in positiven Sinne vielleicht auch die ein oder andere hilfreiche Antwort erwarten kannst. Er meint es eigentlich gut mit Dir, so, wie es womöglich damals die Intention deiner Eltern war aus Fürsorge zu handeln und bewerteten. Und Du hast ein Glaubenssystem daraus entwickelt. mit welcher Person unterhältst du dich mit Abstand am meisten in deinem Leben? Das bist Du selbst. Da heißt es dann „ich bin ein Versager“ anstatt zu denken, ich bin gut genug, so, wie ich bin mit allen meinen Fähigkeiten und mit allem, was ich geleistet habe. Deshalb meine Frage,  kritisierst du ständig an dir herum oder machst du dich manchmal grundlos fertig? Ist dein Tonfall dir gegenüber abwertend?

Wir wachsen im Prinzip alle unser Leben lang und entfalten uns. Also: Achte auf Deine Gedanken und versuche Wörter wie liebenswert, wunderbar, besonders, wertvoll, usw. zu benutzen.
Probiere es doch einmal. Überlege: Was alles toll an dir ist? Wieso du Glück und Erfolg mehr als verdienst?

Momentan fällt dir da vielleicht wenig ein, ich weiß, so ging es mir auch.

Ablehnung begegnet uns manchmal auch im Außen, aber dann kann ich gleichen falls damit umgehen. Kritik, egal ob innere oder äußere, ist zunächst einmal nur eines: Eine Sichtweise. Mehr nicht. Niemand zwingt mich, mich ihr anzuschließen und zu folgen. Entwickel Deine eigenen Maßstäbe und Werte und stehe zu Dir und Deinen Einstellungen. Aus dieser Haltung heraus kannst Du natürlich auf dein Gegenüber zugehen und Kompromisse eingehen, aber wenn Du weißt wer Du bist, bleibst Du in Deiner Stärke und verlässt Dich nicht mehr innerlich.

Jeder Mensch sollte seinen eigenen Werten treu bleiben können, wenn sich das nicht negativ auf das Gemeinwohl auswirkt. Nur Sie entscheiden, bis zu welchem Grad Sie mit Ihrer Bequemlichkeit noch auskommen und wann Sie vielleicht etwas gegen diese unternehmen müssen.